Von Argentiniens Ostküste zu den Ausläufern der Anden

Dieter Kreutzkamp Uncategorized

Weihnachten 2019 hatten wir unweit der Pinguinkolonie von Camarones am Atlantik verbracht.

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Das neue Jahr wollen wir nahe der Anden begrüßen. Soweit die Planung…

Aber erstmal brechen wir in Richtung Westen auf.  Das hört sich wieder mal so locker an – aber: Argentinien ist achtmal so groß wie Deutschland… Nicht nur das, vom sturmgepeitschten Feuerland erstreckt es sich bis an die in den Tropen liegenden Iguacu-Wasserfälle. Seine Grenze mit Chile allein misst 5000 Kilometer… Will sagen: Dieses Land ist riesig!

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Zunächst fahren wir auf einer Schotterstraße nordwärts, um dann auf der Ruta Nacional 25 (eine der Ost-West-Achsen Argentiniens) nach Westen abzuknicken. Eine Fahrt durch anfangs flaches unendlich weites Land, mit buschartigem Bewuchs – monoton – Pampa eben! Hunderte Kilometer lange Zäune säumen Pisten und Straßen. Vereinzelt sehen wir Guanacos und nicht selten rasen Nandus (Verwandte der Strauße) ziemlich kopflos neben dem Auto her.

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Und dann – bereits am ersten Abend nach dem Aufbruch bei den Pinguinen – Begeisterungsrufe von uns beiden.

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Der Rio Chubut (der der großen Provinz hier seinen Namen gab) hat sich unweit der Ruta 25 förmlich in das plateauartige Land hineingefressen und eine Canyonlandschaft geformt, die den Vergleich mit den Bilderbuchcanyons im Westen der USA nicht zu scheuen braucht.

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Wir folgen dem Rio Chubut einige Hundert Kilometer nach Westen, um dann – ebenfalls einige Hundert Kilometer auf groben Schotterstraßen – nordwärts zur Piedra Parada zu fahren. Keiner unserer Reiseführer hatte diesen Punkt erwähnt. Aber Erich, ein Traveller aus der Schweiz, hatte uns gesagt: Da müsst ihr hin!!

So geschieht es. Und hier begrüßen wir das Jahr 2020!

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Ein toller Platz in einer der großartigsten Landschaften der Welt. In Kurzform: Vor 55 Millionen Jahren brach hier ein Vulkan aus. Nahezu alles hat die Erosion davon weggefressen, bis auf den erstarrten Magmakern, der wie ein „Finger Gottes“ mahnend in den Himmel zeigt.

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Damit aber nicht genug an Spektakulärem: Einen Kilometer entfernt laden Canyons zumeist recht junge Leute ein, an senkrechten Felswänden zu klettern…

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Während unserer Tage dort klettert auch die Temperatur auf – für Patagonien völlig untypische – 33°C.

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Das ändert sich, als wir nach El Bolson an der Flanke der Anden kommen. Am 8. Januar haben wir 5,5°C draußen und 7,5°C im Camper!

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Zur Erinnerung: Januar ist auf der südlichen Halbkugel Hochsommer!

Ein paar Tage verbringen wir hier auf der Farm des einstigen Globetrotters Klaus Schubert, der – nachdem er viele Jahre lang mit seiner Frau Claudia Metz per Motorrad um die Welt gefahren war – sich hier niedergelassen hat.

Während ich diese Zeilen schreibe, sind wir im Nationalpark Los Alerces – benannt nach den ältesten – hier stehenden – Bäumen (3500 Jahre) der Welt (Alerce = Patagonische Zypresse).

Die 33°C Hitze sind ein verflossener Traum. Die Türen unseres Trucks sind geschlossen. Drinnen hocken wir mit übergezogenen Fleecejacken und Daunenwesten.

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Nun ja: 500 Meter oberhalb von uns ist Neuschnee gefallen. Und morgen wollen wir auf der Ruta 40 südwärts fahren – südwärts ist hier gleichzusetzen mit:

Es wird noch kälter!!!

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Alle Fotos: Foto und Copyright Dieter Kreutzkamp