Zwischenbilanz… Ende gut alles gut!

Dieter Kreutzkamp Uncategorized

Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt, könnte man frei nach Wilhelm Busch sagen.
Da hatten wir alles für die Rückverschiffung unseres Lkw in die Wege geleitet (Ende der ersten Aprilwoche 2020 sollte er auf ein RoRo-Schiff von Montevideo in Richtung Hamburg schippern) und dann macht Corona uns einen Strich durch die Rechnung…
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Alles in allem verbringen wir vier Wochen hinten auf dem Gelände der Werkstatt von Eduardo (siehe nächstes Foto) und Sandra. Die beiden bringen uns Lebensmittel, bitten uns aber, die „Nase nicht über den Zaun des Werkstattgeländes“ zu stecken, denn sie befürchten irrationale Reaktionen anderer, die möglicherweise befürchten, Europäer brächten das Virus nach Argentinien (was natürlich völliger Unsinn ist, denn wir halten uns bereits seit vielen Monaten in Südamerika auf).
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Wir registrieren uns online beim Auswärtigen Amt für die Rückholaktion. Irgendwann kommt die Nachricht, dass wir ausgeflogen werden sollen…
Da wir uns in La Plata, im Großraum Buenos Aires befinden, ist der Transport zum Airport ohne großen Aufwand abgewickelt (Als Gruselvision stelle ich mir vor, wir wären 2000 km entfernt irgendwo in den Anden im südlichen Patagonien…). So gesehen haben wir mit der einstündigen Fahrt zum Buenos Aires Airport noch Glück im Unglück. Ein geisterhafter Flughafen empfängt uns.
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An dieser Stelle – auch für die abertausend anderen in aller Welt Gestrandeten mein Dank ans Auswärtige Amt und die Deutsche Botschaft in Buenos Aires; vor allem auch an deren Mitarbeiter/innen.
Die Mammutaufgabe wurde von dort großartig gelöst.
Für Juliana und mich – nunmehr seit rund 50 Jahren in allen Winkeln der Welt unterwegs – eine neue Erfahrung, auf diese Weise aus dem Schlamassel gezogen zu werden (auch wenn die – finanzielle – Rechnung in unbekannter Höhe für die Rückholflüge noch aussteht – aber sie kommt gewiss!).
Wir werden nun – anders als geplant – noch einmal nach Südamerika zurückkehren müssen.
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Wann? Jeder weiß, dass zurzeit alles ungewiss ist.
Bis zur Rückkehr wird unser Thunder hinten auf dem Hof der Werkstatt von Eduardo stehen. So etwas musste er in seinem 53jährigen Autoleben noch nie durchstehen. Drückt bitte alle die Daumen, dass Wind, Wetter und Rost unweit des Atlantiks nicht zu sehr an ihm nagen werden!
In diesem Sinne verabschieden wir beide uns für unbekannte Dauer von diesem Blog. Natürlich mit Julianas selbst geschneidertem Mundschutz, den wir auch während der Rückholaktion trugen. Wir melden uns erneut, sobald Corona den Würgegriff gelockert hat.
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Alle Fotos: Foto und Copyright Dieter Kreutzkamp