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Der Tag, an dem unser Lkw auf der engen K\u00fcstenstra\u00dfe in Chile fast umgekippt w\u00e4re (s. letzter Blog-Beitrag), liegt nicht nur mehr als einen Monat zur\u00fcck, sondern scheint angesichts der rasanten Abfolge der Ereignisse (\u2026 Corona Virus) Lichtjahre entfernt.
\nDoch der Reihe nach\u2026
\nDas anhaltend regnerische Wetter an der chilenischen K\u00fcste trieb uns \u00fcber die Anden zur\u00fcck nach Argentinien.
\nIn einem sehr einsamen Gebiet beschloss unsere Lichtmaschine, ihren Geist aufzugeben. Als Dieselfahrer wei\u00df man, dass ein Dieselmotor auch ohne Lichtmaschine l\u00e4uft \u2013 vorausgesetzt, die \u00fcbrigen Stromverbraucher (z. B. kein Fahrlicht!) werden maximal reduziert.
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\nPablo, in der argentinischen Stadt Trevelin, baute die Lichtmaschine aus, pr\u00fcfte alles. Den tats\u00e4chlich defekten Regler hatten wir in unserem Reserveteilfundus\u2026 Nach zwei Tagen konnte die Reise auf der argentinischen Ruta 40 nordw\u00e4rts weitergehen.
\nEs gibt Pl\u00e4tze auf der Welt, zu denen wir gern ein zweites, drittes oder auch viertes Mal zur\u00fcckkehren. Piedra Parada, dieser Magmakern eines vor abertausend Jahren erodierten Vulkans, geh\u00f6rt dazu. Mehrere Tage lie\u00dfen wir hier die Seele baumeln.
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\nWeiterfahrt gen Norden: Einen netten Abend mit weltumspannenden Gespr\u00e4chen verbrachten wir bei Klaus Schubert und Claudia Metz, die sich nach einer mehr als zehnj\u00e4hrigen Weltumrundung per Motorrad bei El Bolson in wundersch\u00f6ner Bergkulisse ein gro\u00dfes St\u00fcck Land gekauft haben.
\nWir standen jetzt vor der Entscheidung, weiter nordw\u00e4rts Richtung Atacama \/ Puna de Atacama zu fahren (wilde Hochgebirgslandschaften mit schneebedeckten Vulkanen, die wir vorher schon bereist hatten) oder gen Osten\u2026
\nKnapp 2 1\/2 Jahre ist es nun her, dass wir unseren Lkw nach S\u00fcdamerika verschifft hatten. Langsam kristallisierte sich in unseren K\u00f6pfen die Entscheidung heraus, unser Auto in diesem April 2020 zur\u00fcck nach Deutschland zu verschiffen.
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\nAuf dem Weg zum Verschiffungshafen Montevideo w\u00fcrden wir bei Eduardo in La Plata stoppen. Er hatte uns vor Monaten einen neuen K\u00fchler eingebaut, der unserem – nach der Afrikareise neu eingebauten – st\u00e4rkeren Turbomotor gerecht w\u00fcrde, d. h. optimal k\u00fchlen w\u00fcrde.
\nEduardo hatte mir den Floh ins Ohr gesetzt, bei unserem Truck eine hydraulisch-pneumatische Kupplungsunterst\u00fctzung einzubauen. Das klang nach einem spannenden Projekt\u2026 Wir wollten es angehen.
\nKurzum\u2026 N\u00f6rdlich der Stadt Bariloche durchquerten wir Argentinien erneut\u2026 Pampa soweit das Auge reicht. Endloses weites Land. Und man erf\u00e4hrt(!) erneut, dass Argentinien achtmal so gro\u00df wie Deutschland ist. In dem Pampadorf Comallo durften wir erst \u00fcbernachten, nachdem uns die Dorfpolizei gecheckt und f\u00fcr Okay befunden hatte\u2026
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\nAber wir kamen gut durch! An den einsamen und oft sehr st\u00fcrmischen Str\u00e4nden der Ostk\u00fcste verbrachten wir ein paar Tage, um bald darauf endg\u00fcltig von Argentinien Abschied zu nehmen\u2026
\nDachten wir\u2026!
\nBei Eduardo und Sandra und in ihrer Werkstatt La Mercedes (in La Plata) wurde tats\u00e4chlich das kleine technische Wunder vollbracht; n\u00e4mlich die Kupplung unseres Oldies Thunder mit Hydraulik und Pneumatik zu unterst\u00fctzen. Und wir improvisierten wieder mal, denn wir lebten anderthalb Wochen in der Werkstatt\u2026
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\nDoch die Umbauarbeiten dauerten l\u00e4nger als geplant\u2026
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\nDiese drei Tage, um die sich der Umbau verz\u00f6gerte, f\u00fchrten dazu, dass die Corona Pandemie auch S\u00fcdamerika in den W\u00fcrgegriff bekam. Konsequent wurde hier reagiert: Grenzen dicht! Flugh\u00e4fen stillgelegt! Seit Tagen hat Argentinien Ausgangssperre\u2026
\nWir sind in Argentinien gestrandet\u2026!
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\nEs m\u00fcssten Wunder geschehen, wenn wir unseren Thunder am 3.4.2020 wie geplant in Montevideo aufs Schiff bek\u00e4men.
\nAlles ist dicht \u2013 \u00e4hnlich wie in Europa ist das \u00f6ffentliche Leben hier zum Erliegen gekommen.
\nWir haben uns bei dem R\u00fcckholprogramm des deutschen Ausw\u00e4rtigen Amtes registriert.
\nMal sehen, was passiert\u2026
\nDennoch; w\u00e4ren wir jetzt drau\u00dfen in der Pampa ohne Lebensmittelversorgung, m\u00f6glicherweise ohne Internet und einen rettenden Flughafen halbwegs in der N\u00e4he, w\u00e4ren wir weitaus schlechter dran als hier, auf dem hinteren Teil des Werkstatthofs von Sandra und Eduardo zwischen alten, abgestellten Pkw und Lkw\u2026 Das ist der Sachstand zur Sekunde\u2026
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\nAllen, die diesen Blog-Beitrag lesen, gilt unser Wunsch:
\nBleibt gesund!
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Alle Fotos: Foto und Copyright Dieter Kreutzkamp<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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