Der patagonische Wind hatte uns schon bei den sturmgepeitschten\u00a0 Papageienfelsen bei Balneario de Condor das F\u00fcrchten gelehrt.<\/strong>
\nUnd sollten wir gedacht haben, es k\u00f6nne kaum noch schlimmer und wilder kommen, so hatten wir uns geirrt \u2026
\nAber erstmal fahren wir nach S\u00fcden; viel Auswahl an Stra\u00dfen gibt es hier nicht. Also folgen wir der Ruta 3.
\nUnspektakul\u00e4re Fahrt durch unspektakul\u00e4res, flaches, weites Land: sprich, Pampa. Unser Ziel: die Halbinsel Vald\u00e9s, vor allem wegen der gro\u00dfen Walvorkommen (S\u00fcd-Kaper) zum Weltkulturerbe z\u00e4hlend.
\nSo monoton die Pampa, so spektakul\u00e4r, abwechslungsreich und wild die K\u00fcstenformationen. Stellpl\u00e4tze f\u00fcr Individualreisende gibt’s zum Abwinken.<\/p>\n

$\""Traumplatz"\"$
„Traumplatz“<\/p><\/div>\n
Die Floskel „Traumplatz“ w\u00e4re zutreffend \u2026 w\u00e4re da nicht dieser ewige Wind!!!<\/strong>
\nEgal wie man das Fahrzeug einparkt, er kommt immer von der falschen Seite. R\u00fcttelt und sch\u00fcttelt an unserem Siebeneinhalb-Tonner mit den verst\u00e4rkten Federn, dass unser Oldtimer schaukelt wie einst die Windjammer bei Kap Horn.
\nWie schon anderenorts in Argentinien beobachtet, steigen die Eintrittspreise rasant: F\u00fcr das Naturschutzgebiet Vald\u00e9s Peninsula legte man noch – pro Person –\u00a0 vor einem Jahr 330 Peso auf den Tisch, jetzt sind es 415 Peso (gut 20 \u20ac).
\nBei Overlandern ist die Bucht von Punta Pardelas beliebt. Wir treffen aber nur sehr wenige Schweizer und Deutsche. Doch auch hier ist die Fahrzeugpalette breit: Die einen reisen mit schickem, brandneuem Fiat- oder Mercedes Sprinter Wohnmobil, die anderen mit umgebautem, rustikalem DAF-Leyland-Truck aus britischen Armeebest\u00e4nden.
\nDoch nach zwei Tagen sind Juliana und ich die einzigen am Strand, die dem Wind trotzen. Beim Einsteigen in unseren Thunder rei\u00dft mir der br\u00fcllende Sturm so brutal die Seitent\u00fcr aus der Hand, dass ich vom Einstieg anderthalb Meter auf den steinigen Boden st\u00fcrze. Dieser Wind ist locker mit dem vergleichbar, was ich „in der Wiege der Winde“ am Bering Meer erlebte.<\/p>\n
$\"Campen$
Campen in der Bucht<\/p><\/div>\n
Nach zwei Tagen wirkt unser Lkw wie sandgestrahlt.<\/strong>
\nDar\u00fcber eine dicke Salzschicht von der zu uns gepeitschten Gischt.
\nK\u00fcrzlich noch war das Meer still, die Sonnenunterg\u00e4nge verf\u00fchrerisch, malerisch. Jetzt br\u00fcllen riesig aufget\u00fcrmt Wellenberge mit 20 m hoher Gischt uns an.
\nFast urpl\u00f6tzlich, die Ruhe nach dem Sturm\u2026 Fast unheimlich. Gestern noch eiskalte Winde (wir tranken doch tats\u00e4chlich Gl\u00fchwein im Auto), heute mild f\u00e4chelnder, warmer Wind. Dazu ein zahmes Meer.<\/p>\n
$\"Wir$
Wir stehen Kopf und die Abendsonne l\u00e4chelt dazu<\/p><\/div>\n
Endlich zeigen sich Wale, anfangs noch in der Ferne. Nach Abstechern zu Magellan-Pinguinen und Seel\u00f6wen im Nordosten der Halbinsel kommen wir zur\u00fcck in die Bucht von Punta Pardelas: noch immer stilles Meer, tr\u00fcgerisch, nur gelegentlich kommt Wind auf. Und mit einem Mal kommen Wale bis auf 20 Meter an uns heran.<\/p>\n
$\"Walmutter$
Walmutter mit Jungem<\/p><\/div>\n
Paradiesisch \u2026 urlaubshaft \u2026 verf\u00fchrerisch sch\u00f6n \u2026 w\u00fcsste man nicht aus j\u00fcngster Erfahrung, dass binnen 20 Minuten der n\u00e4chste brutale, schwere Sturm aufziehen kann..!<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
Der patagonische Wind hatte uns schon bei den sturmgepeitschten\u00a0 Papageienfelsen bei Balneario de Condor das F\u00fcrchten gelehrt. Und sollten wir gedacht haben, es k\u00f6nne kaum noch schlimmer und wilder kommen, … <\/p>\n
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