![\"\"](\"http:\/\/dieterkreutzkamp.neonfive.com\/wp-content\/uploads\/2018\/12\/IMG-20181214-WA0005.jpg\")
<\/p>\nDer letzte Blogbeitrag endete mit den Worten: \u201e\u2026 sinnen dar\u00fcber nach, was uns die n\u00e4chste Reiseetappe bringen wird.\u201c<\/p>\n
Jetzt, geraume Zeit sp\u00e4ter, kann ich nur sagen: Eine Menge\u2026!<\/p>\n
Aber der Reihe nach:<\/p>\n
Im chilenischen San Pedro de Atacama, einem Ort in 2300 m H\u00f6he, hatten wir die erste Etappe der langen Reise nach Quito\/Ecuador gemeistert. Wir stehen im \u201eCamp Andes Nomads\u201c von Mauricio, einige Kilometer au\u00dferhalb der Stadt. Und pl\u00f6tzlich schiebt sich abends der Vollmond \u00fcber den 5916 m hohen Vulkan Licancabur.<\/p>\n
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Danach beginnt die Weiterfahrt Richtung Norden. Was f\u00fcr uns nat\u00fcrlich hei\u00dft: Richtung \u00c4quator. Aber noch sind wir in Nordchile. Vorbei geht\u2019s an Calama, eine Stadt mit der weltgr\u00f6\u00dften offenen Kupfermine nahe bei. Abbau in gigantischem Ausma\u00df!<\/p>\n
Und immer bleibt \u201ehinterher\u201c in Chile eine umgew\u00fchlte, zerst\u00f6rte Landschaft zur\u00fcck. Bei aller Liebe zum Land und zu Chiles gro\u00dfartigen Natursch\u00e4tzen: Aber wenn es um den Profit aus den Bodensch\u00e4tzen geht, kennt dieses Land in Sachen Umweltschutz kein Pardon, heute wie damals.<\/p>\n
Und das \u201eDamals\u201c erleben wir auf der Fahrt zu der Salpeterstadt \u201eHumberstone\u201c.<\/p>\n
Umgew\u00fchlter W\u00fcstenboden soweit das Auge reicht. Humberstone heute: ein informatives Open Air Museum mit den Unterk\u00fcnften der einstigen Arbeiter, dem Rathaus, den F\u00f6rderanlagen bei denen erbarmungslose Knochenarbeit angesagt war . Manches ist restauriert, einiges anschaulich in Szene gesetzt.<\/p>\n
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Um Salpeter entbrannte ein Krieg zwischen Bolivien, Peru und Chile. Chile gewann, verschob die Grenzen zu seinen Gunsten und besa\u00df damit das Salpetermonopol; zur Herstellung von Schie\u00dfpulver und Kunstd\u00fcnger. Doch schon 26 Jahre nach dem Salpeterkrieg entdeckte der Berliner Fritz Haber, dass sich Salpeter (Natriumnitrat) auch k\u00fcnstlich herstellen l\u00e4sst. Das Ende des irren Salpeterbooms war eingel\u00e4utet. Humberstone und ein paar andere wurden zu Geisterst\u00e4dten.<\/p>\n
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Arica ist Chiles n\u00f6rdlichste Stadt. Nur ein St\u00fcck n\u00f6rdlich davon die peruanische Grenze. Auf Individual-Traveler wie uns ist man kaum eingestellt. Doch man ist hilfsbereit und freundlich, wir \u201eschaffen\u201c die Grenze in 1 \u00bd Stunden.<\/p>\n
Die netteste Erinnerung gilt dabei der jungen, peruanischen Zollbeamtin. Wo wir herk\u00e4men? Aha, aus Deutschland. Oh fein, sie h\u00e4tte gern einen Hund aus Deutschland. Sie nennt den deutschen Namen. Verstehen wir nicht. Erst als sie uns auf Google \u201eDachshund\u201c zeigt, klingelt es bei uns. W\u00e4hrend der n\u00e4chsten 25 Minuten, die die Z\u00f6llnerin unsere Dokumente fertig macht, murmelt sie immer wieder versonnen \u201eDachshund\u201c vor sich hin\u2026<\/p>\n
F\u00fcr Individualreisende ist es in S\u00fcdamerika oft nicht leicht, an Bargeld zu kommen. H\u00e4ufig haben die Bankautomaten kein Geld, kennen unsere Kreditkarte nicht oder kassieren horrende Geb\u00fchren. Zum Gl\u00fcck gibt es am Airport von Tacna, der ersten peruanischen Stadt, einen Geldautomaten. Umgerechnet 100 Euro sind das Limit. Immerhin! Beim Tanken und in Superm\u00e4rkten kommen wir nahezu immer mit Visa- oder Master Card zurecht. Aber an Mautstationen und Marktst\u00e4nden ist cash<\/em> gefragt.<\/p>\n Wir sind jetzt auf der Panamericana. In den Vorstellungen meiner Jugend \u201edie Stra\u00dfe der Abenteuer\u201c schlechthin, seit ich (es war Ende der 1960er Jahre) den Breitwandfilm \u201eTraumstra\u00dfe der Welt\u201c sah.<\/p>\n Wir werden der Panamericana durch Peru folgen, und in manchen Abschnitten erlaube ich mir, sie \u201eAlptraum-Stra\u00dfe\u201c zu nennen. Selten zuvor sah ich so viel M\u00fcll entlang einer Stra\u00dfe, wie hier.<\/p>\n Und in Europa wird als politischer Erfolg verkauft, wenn Trinkhalme aus Plastik verboten werden sollen\u2026! Bezogen auf die derzeitige Realit\u00e4t auf den meisten anderen Kontinenten unseres Planeten: eine Lachnummer!!!<\/p>\n Bitte um Pardon, weil ich solche Bilder zeige… Aber sie sind w\u00e4hrend der n\u00e4chsten gut 1000 km f\u00fcr uns die neue Realit\u00e4t. Dazu abertausend quadratischer kleiner Lehmh\u00fctten (offenbar nie bewohnt), die in der W\u00fcste stehen. Dazu Lehmw\u00e4nde, auf denen in Spanisch der Hinweis \u201ePrivatbesitz\u201c steht. Und Zaunger\u00fcste, an denen zerrissene alte Plastikplanen wehen \u2026<\/p>\n Dennoch: Die nat\u00fcrlichen K\u00fcstenformationen im S\u00fcden Perus sind spektakul\u00e4r. Hier treffen wir Neil und Pat, zwei Engl\u00e4nder mit ihrem 1017er Mercedes Lkw.<\/p>\n In Chile, erz\u00e4hlen sie, sei auf regennasser, gew\u00f6lbter Erdstra\u00dfe ihr Reise-Lkw im Stand \u2013 einfach so \u2013 von der Fahrbahn runtergeglitscht und h\u00e4tte sich ein paar Meter sp\u00e4ter tief im B\u00f6schungsgraben auf der Seite liegend wiedergefunden. Drei Monate und endlose Arbeitsstunden sp\u00e4ter konnten sie ihre Reise fortsetzten.<\/p>\n Bei Nasca klettern wir auf einen Aussichtsturm neben der Stra\u00dfe und staunen \u00fcber die sogenannten Nasca-Linien, die f\u00fcr die deutsche Forscherin Maria Reiche-Neumann zum Lebenswerk wurden. Autor Erich von D\u00e4nicken sah darin eher Signale von Erdbewohnern an Au\u00dferirdische in ihren UFOS.<\/p>\n S\u00fcdlich von Pisco finden wir an der Laguna de Paracas, einem Naturschutzgebiet, einen der ganz seltenen naturbelassenen (sprich: m\u00fcllfreien) wundersch\u00f6nen Pl\u00e4tze f\u00fcr die Nacht.<\/p>\n Die Panamericana schmiegt sich jetzt unmittelbar ans Meer. Ein Ort reiht sich hier an den anderen. \u00dcberall liegt der scharfe Geruch von Fischverarbeitung in der Luft.<\/p>\n Lima, Perus Hauptstadt, ist f\u00fcr jeden Autofahrer eine Herausforderung. Vor allem f\u00fcr den mit einem Reise-Lkw …<\/p>\n Mehr als 10 Millionen Einwohner z\u00e4hlt Lima. Wer begeistert vor den gro\u00dfartigen Kolonialbauten der Altstadt steht (wie wir vor Jahren), ahnt nicht, wie es in den Au\u00dfengebieten dieser Monsterstadt zur Sache geht. Drei Stunden ununterbrochenen stop and go<\/em> brauchen wir, um diese Stadt zu durchqueren.<\/p>\n Verkehrsregeln? Haha! Es wuselt, es wimmelt. Ich sehe diverse Lkw mit zertr\u00fcmmerten Spiegeln. Ich bin froh, dass meine \u00fcberleben, und unser Lkw auch keine Kratzer oder Beulen davontr\u00e4gt.<\/p>\n Als ich abends auf dem Hinterhof einer Tankstelle neben anderen Lkw eingeparkt habe, verw\u00f6hnt mich Juliana mit einem in Chile gebunkerten Heineken Bier.<\/p>\n Tage sp\u00e4ter: Wir verlassen die Panamericana und damit die K\u00fcstenroute. Bei Macara \u00fcberqueren wir die Grenze nach Eduador!!<\/p>\n Wir waren die letzten Wochen \u201esportlich flott\u201c vorangekommen. Schlie\u00dflich wollen wir ja Mitte Dezember in Quito sein, um nach Galapagos zu fliegen. Wir liegen gut im Zeitplan: Jetzt lassen wir uns mehr Zeit. Das m\u00fcssen wir zwangsl\u00e4ufig, denn Ecuador ist ein zerkl\u00fcftetes, extrem bergiges Land. Kein wirkliches Traumland f\u00fcr LKW-Fahrer \u2026<\/p>\n Aber nach dem Unrat in Peru gibt es hier ein Aufatmen: kaum Dreck am Stra\u00dfenrand.<\/p>\n Von S\u00fcd nach Nord durchqueren wir Ecuador im zentralen, bergigen Hochland. Doch w\u00e4hrend unser Thunder bislang lief \u201ewie ein junger Gott\u201c, tut er sich jetzt schwer, zieht oft schwarze Rauchwolken hinter sich her. Eben noch auf 2000 m H\u00f6he, klettern wir auf 3400 m, danach geht es steil runter auf 1600 m und schon beginnt der n\u00e4chste steile Aufstieg auf 3000 m. Manchmal geht es auf \u00fcber 4000 Meter!<\/p>\n Die wundersch\u00f6ne kolonialische Innenstadt von Cuenca ist ein Highlight.<\/p>\n Wir lieben die Berge, und so ist uns klar, dem Chimborazo, mit 6310 m Ecuadors h\u00f6chster Berg, einen Besuch abzustatten.<\/p>\n Von den auf den Dorfstra\u00dfen tanzenden Bergbewohnern lassen wir uns gern aufhalten.<\/p>\n Doch als wir in 4376 m H\u00f6he am Eingang des Chimborazo NP ankommen, ist die Sicht gleich Null. Dazu eiskalter Wind.<\/p>\n \u00c4hnlich ergeht es uns am 5023 m hohen Tungurahua. Zum Gl\u00fcck hatten wir ihn vor Jahren schon bei besserem Wetter bestiegen.<\/p>\n Als wir bei Banos aus der extrem verwinkelten, un\u00fcbersichtlichen und engen Ausfahrt einen der \u00e4u\u00dferst seltenen Campingpl\u00e4tze rausfahren, gibt es ein paar unsch\u00f6ne Kratzer am Auto. Sorry Thunder!<\/p>\n Diese Zeilen verfasse ich am Cotopaxi, mit 5897 m H\u00f6he ein weiterer Riesenvulkan Ecuadors. Aber wie man sieht\u2026 sieht man nichts!<\/p>\n Schon seit zwei Tagen hat sich der Vulkan eingenebelt. Und es ist kalt!<\/p>\n Jetzt sind es nur noch rund 50 km bis zu unserem Zwischenziel Quito, unserem Sprungbrett nach Galapagos\u2026<\/p>\n Alle Fotos: Foto und Copyright Dieter Kreutzkamp<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":" Der letzte Blogbeitrag endete mit den Worten: \u201e\u2026 sinnen dar\u00fcber nach, was uns die n\u00e4chste Reiseetappe bringen wird.\u201c Jetzt, geraume Zeit sp\u00e4ter, kann ich nur sagen: Eine Menge\u2026! Aber der … <\/p>\n![\"\"](\"http:\/\/dieterkreutzkamp.neonfive.com\/wp-content\/uploads\/2018\/12\/IMG-20181214-WA0007.jpg\")
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