![\"cof\"](\"http:\/\/dieterkreutzkamp.neonfive.com\/wp-content\/uploads\/2019\/01\/01_02.jpg\")
<\/p>\nEin gro\u00dfer Bogen, den die \u00dcberschrift dieses Beitrags spannt\u2026!<\/p>\n
Quito liegt \u2013 gef\u00fchlt \u2013 schon Lichtjahre hinter uns, obwohl wir Ecuadors Hauptstadt erst am Silvesternachmittag verlassen hatten. Es folgte eine Silvesterparty der anderen Art, die wir beide ganz allein in 3300 m H\u00f6he in den hei\u00dfen Thermalquellen von Papallacta erlebten.<\/p>\n
Und danach ging`s bergab\u2026 will sagen, von den wolkenverhangenen\u00a0 Vulkanen runter auf 400 H\u00f6henmeter (die man in Ecuador durchaus als \u201eFlachland\u201c empfinden kann). Und von Kilometer zu Kilometer wurde die Vegetation tropischer, wurden die V\u00f6gel exotischer, und die Hitze nahm zu\u2026<\/p>\n
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Es war eine gute Eingebung, am 1. Januar 2019 der schmalen Stichstra\u00dfe entlang dem Rio Negro zu folgen\u2026, denn so erreichten wir Puerto Misahuall\u00ed.<\/p>\n
\u201ePuerto\u201c, den Beinahmen Hafen, tr\u00e4gt der kleine am Ausl\u00e4ufer des Amazonasurwalds gelegene Ort, weil er sowohl Minihafen als auch Sprungbrett f\u00fcr all jene Menschen ist, die ohne Motorboot zu erreichen unm\u00f6glich w\u00e4re. Dazu kurz ein Blick auf die S\u00fcdamerikakarte: Auch im \u201eGoogle-Zeitalter\u201c l\u00e4sst einen die Dimension der Amazonasregion schlicht mit offenem Mund staunen. So riesig, nahezu menschenleer \u2026 wie ein fremder Kosmos auf unserem Globus.<\/p>\n
In Misahuall\u00ed am Neujahrstag 2019 schnuppern wir nur kurz am Amazonasquellwasser. Das aber mit Lust\u2026<\/p>\n
Menschen aus den Flussd\u00f6rfern waren mit ihren Booten gekommen, faulenzten hier auf Decken, grillten dort, planschten im Fluss oder naschten, was die fliegenden H\u00e4ndler\u00a0 am Strand so alles anboten. Dazwischen schlich ein gro\u00dfer Affe, um irgendetwas zu stibitzen, bis ihn Hunde verjagten.<\/p>\n
Abends sitzen wir auf der Plaza von Misahuall\u00ed und lauschen den von der kleinen Kirche aus Lautsprechern \u00fcbertragenen deutschen Weihnachtsliedern mit spanischem Text (das hat schon was\u2026!!). Derweil krabbeln ein paar nackte Kinder auf den Stufen der Plaza.<\/p>\n
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Troncal Amazonica hei\u00dft Ecuadors \u00f6stlichste Nord-S\u00fcd-Stra\u00dfe, der wir nun folgen.<\/p>\n
F\u00fcr uns Camper ist es extrem schwer, in dem auch hier stark zerkl\u00fcfteten Land einen freien und sicheren Platz f\u00fcr die Nacht zu finden. Campgrounds gibt`s fast gar nicht. Und da auch der kleinste ebene Platz mit einer H\u00fctte bebaut ist, wird die Platzfindung zum Suchspiel.<\/p>\n
Hilfreich ist die App \u201eiOverlander\u201c.<\/p>\n
Auf solch einem kleinen sichtgesch\u00fctzten Platz dicht am Regenwald mit uns unbekannten Bl\u00fcten sitzen wir, als mir in der Dunkelheit etwas gegen mein Bein klatscht. Ich gebe dem \u201eEtwas\u201c reflexhaft einen Klaps in Richtung Thunder. Das \u201eEtwas\u201c fliegt ins Auto, Juliana \u2013 die gerade beim Kochen ist \u2013 direkt auf den Bratenwender, den sie \u2013 ebenso reflexhaft \u2013 wie einen Baseballschl\u00e4ger einsetzt und das \u201eEtwas\u201c zur\u00fcck vors Auto bef\u00f6rdert.<\/p>\n
Und da sitzt nun der Eindringling: gut 10 cm lang und im Licht meiner Stirnlampe herrlich bunt leuchtend.<\/p>\n
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Wir halten ihn f\u00fcr eine Heuschrecke. Nie zuvor sahen wir eine so riesige, noch dazu so wundersch\u00f6ne. Gut, dass Julianas Bratenwender nicht die Schlagkraft eines Baseballschl\u00e4gers hatte: Ein paar Stunden sp\u00e4ter federt dieses filigrane Naturwunder mit Riesenspr\u00fcngen zur\u00fcck in den Urwald.<\/p>\n
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Und der ist geheimnisvoll und sch\u00f6n \u2026 nicht nur f\u00fcr Heuschrecken.<\/p>\n
Tags drauf folgen wir der Troncal Amazonica nach S\u00fcden. Wir sp\u00fcren f\u00f6rmlich, wie die Amazonaswolken \u00f6stlich der Stadt Loja gegen die Anden klatschen und sich in heftigen Regeng\u00fcssen entleeren.<\/p>\n
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Die n\u00e4chsten Tage verbringen wir in Vilcabamba. Wer mal locker \u00fcber 100 Jahre alt werden will, sollte die Stadt als Altenteil in Erw\u00e4gung ziehen (behaupten jedenfalls die Statistik und unser Reisef\u00fchrer). Denn Vilcabamba soll den weltweit h\u00f6chsten Anteil an Uralt-Alten haben. Vermutlich ist Vilcabamba deswegen bei US-Amerikanern, aber auch bei europ\u00e4ischen \u201eWinterfl\u00fcchtlingen\u201c, zunehmend beliebt.<\/p>\n
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Wir nehmen uns da nicht aus und bleiben ein paar Tage auf dem Gel\u00e4nde einer von zwei bayerischen Br\u00fcdern gef\u00fchrten Lodge. Und g\u00f6nnen uns eine Spezialit\u00e4t des Hauses: ein deutsches Bierchen!<\/p>\n
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In diesem Ambiente beschlie\u00dfen wir, unsere bisherige Routenplanung \u00fcber den Haufen zu werfen:<\/p>\n
Anstatt dem Andenhauptkamm durch das riesige Peru nach S\u00fcden zu folgen (das Wetter ist mit Regen, Bergrutschen und dichten grauen Wolken nicht auf unserer Seite), werden wir von Ecuador zur\u00fcck an die peruanische K\u00fcste fahren und von dort zu den Highlights der Anden aufbrechen.<\/p>\n
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Die Panamericana hat uns wieder: mit verr\u00fccktem Verkehr, mit endlosen, wild gewachsenen Ortschaften (oft nur 200 m breiten aber 20 km langen D\u00f6rfern), die aus den N\u00e4hten platzen. Und einer Hitze, die auch abends noch mit 30\u00b0C im Auto verharrt …<\/p>\n
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Die \u201ekuscheligen\u201c H\u00f6fe von Truckstops sind f\u00fcr die n\u00e4chsten N\u00e4chte unser Zuhause. Und dazu pr\u00e4sentiert sich die peruanische Panamericana mit atemberaubenden Dreck und M\u00fcll, der auch bei aller Liebe zum Land nicht \u201esch\u00f6ngeredet\u201c werden kann. Und all das \u00fcber viele zig Kilometer..!<\/p>\n
![\"01_11\"](\"http:\/\/dieterkreutzkamp.neonfive.com\/wp-content\/uploads\/2019\/01\/01_11.jpg\")
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Das Aufatmen bei uns kommt, als wir n\u00f6rdlich der K\u00fcstenstadt Chimbote Richtung Inland und damit zur Cordillera Blanca, abbiegen (hier mit nur wenig M\u00fcll).<\/p>\n
Fast ein Weltrekord erwartet uns: 30 Gipfel \u00fcber der 6000-Meter-Marke. Endlich kein Regen, keine dicken Wolken wie in Ecuador!!! Erstmals seit langem campen wir frei in wilder Berglandschaft an einem Fluss. Toll!<\/p>\n
![\"01_12\"](\"http:\/\/dieterkreutzkamp.neonfive.com\/wp-content\/uploads\/2019\/01\/01_12.jpg\")
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Tags drauf geht es richtig zur Sache: Die einspurige Stra\u00dfe durch den Canon del Pato mit 35 grob in den Fels gehauenen Tunneln ist nichts f\u00fcr schwache Nerven. Vor allem nicht, wenn man einen 3,20 m hohen und 7,50 m langen Lkw steuert. Und wenn einem \u2013 wie uns \u2013 auf einspuriger<\/strong> Strecke im pechschwarzen Tunnel<\/strong> ein Lkw entgegenkommt. Ich lasse jetzt der Fantasie freien Lauf \u2026! Wir haben es jedenfalls geschafft!!!<\/p>\n Der Ort Caraz wird unser Ausgangspunkt zu der rund 4100 m hoch gelegenen Laguna Par\u00f3n. Bis zur H\u00f6he von 3200 m fahren wir durch Siedlungen von Kleinbauern.<\/p>\n Dann wird es spannend. Haarnadelkurve folgt auf Haarnadelkurve\u2026<\/p>\n Wir trauen unseren Augen nicht, als wir in gut 4200 m H\u00f6he einen abgewrackt wirkenden VW-Bulli (aber er f\u00e4hrt\u2026!) mit einer jungen argentinischen Familie sehen. Im Hintergrund die Laguna Par\u00f3n.<\/p>\n Was hatten wir doch f\u00fcr ein Gl\u00fcck mit dem Wetter. Heute Vormittag entstanden diese Bilder an der Plaza von Caraz mit fast blauem Himmel. Jetzt ist der Himmel schwarz und es regnet\u2026<\/p>\n F\u00fcr uns bleibt es immer spannend: Was geschieht als n\u00e4chstes\u2026?<\/p>\n Alle Fotos: Foto und Copyright Dieter Kreutzkamp<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":" Ein gro\u00dfer Bogen, den die \u00dcberschrift dieses Beitrags spannt\u2026! Quito liegt \u2013 gef\u00fchlt \u2013 schon Lichtjahre hinter uns, obwohl wir Ecuadors Hauptstadt erst am Silvesternachmittag verlassen hatten. Es folgte eine … <\/p>\n![\"01_13\"](\"http:\/\/dieterkreutzkamp.neonfive.com\/wp-content\/uploads\/2019\/01\/01_13.jpg\")
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